Aufrauhen von Garnen bei Strickarbeiten

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Aufrauhen von Garnen erfolgt mittels spezieller Bürsten, glatte Garne werden durch Aufrauen von Garnen flauschig

Über das Bürsten oder Aufrauhen von Garnen Bescheid zu wissen, kann aus zwei Gründen wichtig sein. Erstens kann man durch Bürsten mit einer Karde aus glattem Garn selbst ein gebürstetes oder aufgerautes Garn machen. Zweitens kann man gebürstete oder aufgeraute Garne oder Kleidungsstücke, die aus diesen Garnen hergestellt sind, wieder flauschig machen.

Aufrauhen von Garnen

Aufrauhen von Garnen

Diese Garne sehen nach dem Waschen und Tragen häufig platt und stumpf oder zerzaust aus. Ursprünglich erhielt man gebürstetes oder aufgerautes Garn, indem man das Garn oder die Strickarbeit mit einer Karde Kugel auf der rechten Seite bürstete. Eine Karde Kugel ist die Kugel der gleichnamigen Pflanze und hat scharfe Stacheln. Die Bürste, die heutzutage zum Aufrauhen von Garnen benutzt wird, heißt Karde oder Krempel und ist hergestellt aus Holz, auf dem sich ein Eisenblock oder kleine Eisenspitzen befinden.

 

Das Karden glatter Garne

Nicht alle glatten Garne lassen sich gleich gut karden. Es empfiehlt sich deshalb, das Karden eines glatten Garns an einer Probe auszuprobieren, bevor man mit einem Kleidungsstück beginnt. Glatt rechts oder im Rippenmuster gestrickte Arbeiten aus einem glatten Garn lassen sich bequem karden, weil ihre Struktur ziemlich dicht ist. Offen gearbeitete Strickereien wie Ajour können dagegen durch Karden ihre Form verlieren.

Befestigen Sie den Probelappen gut auf einem Bügelbrett, einer Bügeldecke oder einer glatten Oberfläche. (Siehe die Seite ,Dämpfen, Bügeln und Spannen‘. Auf dieser Seite wird erklärt, wie man eine Strickarbeit feststecken muss.) Das Feststecken ist sehr wichtig, da sich die Strickarbeit sonst während des Bürstens verformt.

Nehmen Sie die Karde in die rechte Hand und bewegen Sie sie mit kurzen Strichen über die Oberfläche der Strickarbeit. Es reicht nicht, wenn man über die Oberfläche nur ,streichelt‘.

Aufrauhen von Garnen

Aufrauhen von Garnen bei glatten Garnen

Bei den meisten glatten Garnen ist sehr viel Druck erforderlich, um ein schön aufgerautes, flauschiges Garn zu bekommen. Es empfiehlt sich jedoch, am Anfang etwas vorsichtiger zu bürsten und den Druck erst allmählich zu steigern. Nylongarne lassen sich sehr leicht aufrauen und werden am besten mit der Karde gebürstet, wenn die Oberfläche feucht ist. Weichen Sie das Kleidungsstück in warmem Wasser ein und drücken Sie es anschließend in einem Handtuch aus. Stecken Sie das Kleidungsstück auf einer festen Unterlage auf einer Bügeldecke fest und bürsten Sie abwechselnd alle Teile.

Manche Garne werden durch Karden verdorben, weil die Stärke der einzelnen Fasern durch Karden vermindert wird. Dickere Garne können daher im allgemeinen besser mit einer Karde gebürstet werden, ohne dass sie beschädigt werden.

 

Gebürstete Garne

Kleidungsstücke aus gebürsteten Garnen haben sowohl auf der Außen – als auch auf der Innenseite ein flauschiges oder haariges Aussehen. Nach dem Waschen und Tragen kann die rechte Seite platt und stumpf werden. Eine andere unangenehme Eigenschaft dieser Garne ist die, dass die Haare sich zu kleinen Kugeln aufrollen, die auf der Oberfläche liegen bleiben.

 

 

Das Kleidungsstück sieht wieder wie neu aus, wenn man mit der Karde leicht über die Oberfläche streicht. Dies geschieht am besten, wenn das Kleidungsstück gerade gewaschen und noch feucht ist. Man muss sehr locker bürsten, damit die Oberfläche nicht beschädigt wird.

 

Aufrauhen von Garnen bei Mohair und Angora

Ein Kleidungsstück aus Mohair oder Angora wird wieder flauschig, wenn es nach dem Waschen regelmäßig aufgeschüttelt wird. Kleidungsstücke aus synthetischem Mohair lassen sich bequem aufbürsten, wenn sie noch feucht sind. Lassen Sie sie danach gut trocken werden. Weiche, zarte Angorawolle kann leicht aufgebürstet werden. Bei zu starkem Druck werden die Haare herausgerissen.

Aufrauhen von Garnen bei Strickarbeiten

Beispiel für gebürstetes Garn und eine Karde

 

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