Bewickeln der Klöppel – ABC des Klöppelns

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Bewickeln der Klöppel die heutige Klöppelspitze unterscheidet sich sehr von dem, was wir von früher kennen

Bewickeln der Klöppel Material und Grundschläge des Klöppelns

Bewickeln der Klöppel – ABC des Klöppelns

Bewickeln der Klöppel – Garn aufwickeln

Bewickeln der Klöppel – ABC des Klöppelns

Zunächst die Hülsenklöppel [6] und das Garn bereitlegen. Man nimmt den Klöppelstiel in die linke

Hand, so dass der Fuß rechts heraussteht. Dann legt man den Anfang des Fadens von vorn vor das Garn Fach. Der Anfang weist nach unten. Man wickelt mehrmals über den Anfang, bis der Faden nicht mehr wegrutscht. Dann ist es für das Garn günstiger, wenn man beim Aufwickeln den Klöppel in die entsprechende Richtung dreht. Man wickelt zunächst den Faden so lange von der Garnspule herunter, bis man die gewünschte Menge Garn auf dem Klöppel hat. Man kann nie vorab sagen, wie viel Garn auf welchen Klöppel aufgewickelt werden muss. Jetzt wird der Faden am Klöppel befestigt. Die Schlinge soll einerseits einigen Zug aushalten, sich andererseits leicht lösen lassen, um während des Klöppelns den Faden verlängern zu können.

Bewickeln der Klöppel – ABC des Klöppelns

Bewickeln der Klöppel, Schlinge bilden

Den Klöppel in die rechte Hand nehmen. Der Faden, der zur Spule läuft, liegt über der Innenseite der linken Hand. Mit dem Köpfchen des Klöppelstiels wickelt man nun den Faden, der über den Handrücken läuft, zwei Mal von außen zur Hand hin über den Stiel. Man legt den Zeigefinger der rechten Hand auf das Köpfchen, damit die Schlinge nicht wieder wegspringt. Dann zieht man mit Links den Faden an, bis die Schlinge festsitzt.

Bewickeln der Klöppel – ABC des Klöppelns

Erst jetzt misst man das Garn für den zweiten Klöppel ab. (Da man mit Paaren arbeitet, hängen immer zwei Klöppel an demselben Faden.) Dann erst schneidet man das Garn ab.

Der zweite Klöppel wird genauso wie der erste Klöppel aufgewickelt.

Bitte nicht vergessen: Den Faden des zweiten Klöppels noch durch die Hülse für den ersten Klöppel stecken. Dann umgekehrt noch den ersten Faden durch die Hülse des zweiten Klöppels stecken.

Zwischen den beiden Köpfchen der Klöppel sollte etwa 15 bis 20 cm Garn Abstand sein.

Verlängern und Verkürzen

Um Faden vom Klöppel auf oder abzuwickeln, zieht man einfach den Faden, der unter der Hülse hervor kommt, etwas lang. Dann geht das Auf- oder Abwickeln leichter.

Video

Grundschläge beim Bewickeln der Klöppel

Beim Klöppeln spricht man nicht von Maschen oder Reihen, sondern von „Schlägen“. Der erste Grundschlag ist der Halbschlag, der lediglich aus zwei grundlegenden Handbewegungen besteht: aus dem „Drehen“ und dem „Kreuzen“

Halbschlag (HS)

Man steckt eine Nadel in das Kissen und hängt 2 Klöppelpaare darüber. Das rechte Paar in die rechte, das linke in die linke Hand nehmen. Beim „Drehen“ bewegt man den jeweils rechten Klöppel über den jeweils linken Klöppel eines Paares. In beiden Händen wird also gleichzeitig nach Links gedreht.[1]

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Jetzt „kreuzt“ man, indem man den rechten Klöppel der linken Hand über den linken Klöppel der rechten Hand führt. Damit tauschen beide Klöppel die Hände. Danach hat man wieder in jeder Hand ein Paar.

 

 

Bewickeln der Klöppel – ABC des Klöppelns – Bewickeln der Klöppel, Flechter

Mit Drehen und Kreuzen fortfahren. Es entsteht ein sogenannter Flechter.[2] Jeweils nach dem Kreuzen die Paare locker auseinanderziehen, damit der Flechter gut angezogen wird.

Bewickeln der Klöppel – ABC des Klöppelns

Leinenschlagband (LS)

Für das erste Band im Leinenschlag benötigt man 8 Paare. Das Grundmuster wird mit einem Baumwollhäkelgarn Nr. 20 gearbeitet. Den Klöppelbrief kopiert man, zeichnet ihn auf Karopapier ab und klebt die Kopie auf eine leichte Pappe. Danach steckt man diese Kopie auf das Klöppelkissen auf. Die Nadelpunkte für den Anfang sind eingezeichnet. Der Nadelpunkt rechts außen sollte ein wenig über der Zackenspitze stehen. Jeweils 2 Paare über jede Nadel hängen. Die eingezeichnete Zickzack-Linie bezeichnet den Verlauf des „Läuferpaares“ (=„Führungspaares“). „Hängende Paare“ nennt man auch „Risspaare“

Man beginnt links oben, an der obersten Stelle des Klöppelbriefes, mit den beiden ersten Paaren. Dann einen Leinenschlag klöppeln: Man kreuzt, dreht beide Paare und kreuzt wieder. Danach das linke Paar (in der linken Hand) weglegen, bzw. über eine Aufstecknadel auf der linken Seite hängen. Dann wechselt man das Paar aus der rechten Hand in die linke. Man nimmt mit der rechten Hand das nächste Paar in der Reihe auf und klöppelt den nächsten Leinenschlag. Wenn man so die Reihe der Paare durchgegangen ist, ist das Paar auf dem Brief von ganz links nach ganz rechts gewandert. Jetzt sieht man, warum der Schlag Leinenschlag heißt: Zwei Fäden verkreuzen sich jeweils im Wechsel mit den senkrechten Fäden.

Nun eine Nadel unter das Führungspaar in die rechte Zackenspitze stecken. Dann auf der schrägen Linie in jeden der Schläge eine Nadel setzen[3] und dann an den Nadeln ziehen, an denen die Paare bisher hingen. So werden überstehende Schlaufen vermieden. Das Führungspaar 2-mal drehen (rechter Klöppel über linken Klöppel).

Wichtig: Die Klöppel dabei stets senkrecht halten, sonst wird rechts und links leicht verwechselt. Danach macht man sich auf den Rückweg: Man klöppelt mit dem Führungspaar und dem ersten linken hängenden Paar einen Leinenschlag. Dann legt man das rechte Paar rechts weg und klöppelt weiter nach links. Am Ende jeder Reihe wird eine Nadel unter das Führungspaar gesteckt und 2-mal gedreht.

Bewickeln der Klöppel – ABC des Klöppelns

Bewickeln der Klöppel, Fäden anziehen

Tipp 

Wann immer man mit einem Führungspaar arbeitet und ganz gleichgültig, welche Schläge man macht: Um die Wendenadel sollten immer zwei Dreher liegen; der eine oberhalb, der andere unterhalb der Nadel.

Am Ende jeder Reihe sollte man darauf achten, dass das Läuferpaar nicht durchhängt und nach einigen geklöppelten Reihen hält man das Läuferpaar an der Seite fest und zieht die hängenden Paare zurecht, damit alles schön gleichmäßig aussieht.

Wenn das Ende des Bandes erreicht ist, verknüpft man jeweils 2 Paare mit einem Knopflochstich. [4] Dazu am Besten vorher jeweils eine Nadel zwischen beide Paare stecken.

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Bewickeln der Klöppel, Ganzschlagband (GS)

Man verwendet dafür denselben Klöppelbrief und dieselbe Anzahl von Paaren wie beim Leinenschlagband. Wenn genug Garn auf den Klöppeln ist, knotet man immer zwei zu einem Paar zusammen. Dabei lässt sich auch gleich der Weberknoten oder der Schlingknoten anwenden.

Man beginnt wieder mit den beiden ersten Paaren auf der linken Seite oben. Der Ganzschlag besteht aus zwei Halbschlägen: drehen, kreuzen, drehen, kreuzen [6]

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Bewickeln der Klöppel – ABC des Klöppelns

Auch diesen Schlag arbeitet man die Reihe entlang. Am Ende der Reihe steckt man wieder die Nadel in die Zackenspitze rechts, steckt dann die Nadeln in die Schläge und zieht die bisherigen Aufhänger Nadeln heraus.[7]

Diesmal nur einen zusätzlichen Dreher mit dem Läuferpaar machen. Denn in der nächsten Reihe wird ja mit Drehen begonnen und mehr als zwei Dreher sollten nicht um die Nadel gehen. Ein Ganzschlagband muss sorgfältiger und häufiger angezogen werden, da durch die zusätzlichen Drehungen mehr Reibung entsteht. Man beendet das Band mit Verknüpfen.

Tipp

Der Ganzschlag beginnt und endet mit einem Dreher. Wenn man vom Ganzschlag in den Leinenschlag wechselt, dreht man in der ersten Leinen-schlagreihe die hängenden Paare (nicht das Führungspaar!) vor dem Leinenschlag. Dadurch erreicht man einen schöneren Abschluss.

 

Halbschlagband

Hier wird wieder der Klöppelbrief für 8 Paare verwendet. Der Halbschlag ist ein lockeres Muster, das an den Rändern Halt benötigt. Darum werden auch immer das erste und das letzte Paar des Bandes im Ganzschlag geklöppelt.

Man beginnt mit einem Ganzschlag, danach arbeitet man die weiteren 5 Paare im Halbschlag (= drehen, kreuzen) und beendet die Reihe mit einem Ganzschlag mit dem letzten Paar. Nun setzt man die Randnadel unter das Führungspaar.

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Jetzt sieht man, dass man kein Führungspaar mehr hat, sondern dass sich die Paare teilen und dass nur ein Faden des ursprünglichen Paares an der rechten Seite ankommt. Auch hier wie bei den beiden vorigen Bändern die Nadeln in die erste Klöppelreihe stecken. Den Rückweg mit einem Ganzschlag beginnen. Bei den weiteren Paaren darauf achten, dass das hängende Paar nicht verdreht ist.

Bewickeln der Klöppel – ABC des Klöppelns

Bewickeln der Klöppel, Leinen-, Ganz- und Halbschlag (von links)

Auf der Abbildung mit Musterstücken aller drei Schläge kann man sehen, dass beim Halbschlagband die Paare schräg auseinander in den Rand hinein und dann wieder zurück verlaufen.

Bewickeln der Klöppel, Tipp

Der Halbschlag beginnt und endet ebenfalls mit einem Dreher. Wenn man vom Halbschlag in den Leinenschlag wechselt, sollte man in der ersten Leinenschlagreihe die hängenden Paare (nicht das Führungspaar) vor dem Leinenschlag drehen. Dadurch ergibt sich ein schönerer Abschluss.

Der Halbschlag eignet sich besonders dazu, Flächen gleichmäßig zu füllen. In ein gebogenes Band bringt er Spannung, weil die Fäden am Innenrand enger zusammenlaufen.

 

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