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Beim Häkeln nach Anleitung unterscheidet man zwischen zwei Arten, Studieren Sie die Anleitung ausführlich, bevor Sie mit der Arbeit loslegen
Häkeln nach Anleitung. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Häkelanleitungen. Entweder es handelt sich um einen Text – oder vielmehr eine Aneinanderreihung einer ganzen Flut von Abkürzungen -, in dem das Vorgehen für das Häkeln der einzelnen Runden und Reihen beschrieben wird, oder das Muster ist in grafischen Symbolen als sogenannte Häkelschrift dargestellt.
Häkeln nach Anleitung
In manchen Anleitungen wird auch beides kombiniert. Doch egal, mit welcher Anleitungsform Sie es zu tun haben. Studieren Sie die Anleitung ausführlich, bevor
Sie mit der Arbeit loslegen, um sicher zu sein, alles verstanden zu haben.
Häkelanleitungen folgen in ihrem Aufbau einem immer gleichen Schema. Unabhängig davon, ob das das Häkelmuster als Text oder in Form einer Häkelschrift beschrieben wird. Neben einem oder auch mehreren Farbfotos des Modells enthalten sie eine vereinfachte Schemazeichnung des Modells mit Maßangaben, Angaben zur Größe sowie dem benötigten Material und Zubehör für das Projekt, eine Maschenprobe, eine Erklärung der verwendeten Abkürzungen sowie die
eigentliche Häkelanleitung.
Häkeln nach Anleitung – Material und Zubehör
Unter dem Punkt Material und Zubehör wird angegeben, wie viele Knäuel Sie von einer oder mehreren Wollsorten mit bestimmten Eigenschaften (Zusammensetzung, Gewicht und Lauflänge pro Knäuel) für das Projekt benötigen, außerdem noch das notwendige Zubehör (Häkel- und Nähnadeln usw.) und weitere Accessoires wie z. B. Bänder und Perlen. In Handarbeitszeitschriften wird dabei häufig auf Produkte bestimmter Hersteller verwiesen.
Die Maschenprobe fehlt in keiner Anleitung, und Ihre eigene Maschenprobe sollte exakt damit übereinstimmen, sonst können Sie davon ausgehen, dass die Passform am Ende nicht ist wie gewünscht, und alle Mühe war umsonst. Danach geht es entweder mit dem Anleitungstext oder der Häkelschrift weiter.
Häkeln nach Anleitung – Die Häkelschrift
So unübersichtlich eine Häkelschrift auf den ersten Blick auch erscheinen mag. Ihr großer Vorteil liegt darin, dass sie anschaulich darstellt, wie die Form des fertigen Elements oder des fertigen Teiles aussehen soll. Eine Häkelschrift für eine Blume sieht also aus wie eine aus vielen Symbolen bestehende grafische Darstellung einer Blume. Um zu verstehen, was zu tun ist, muss man lediglich wissen, was die einzelnen Symbole bedeuten.
Bitte bedenken Sie aber, dass es wie bei den Abkürzungen auch bei den Symbolen keinen offiziellen Einheitsstandard gibt. Es ist also durchaus denkbar, dass die Bedeutung der für eine bestimmte Anleitung verwendeten Symbole von der hier genannten abweicht. Studieren Sie darum auf jeden Fall aufmerksam die Erklärung der Symbole in Ihrer Anleitung.
Häkelmuster können mit der Hin- oder Rückreihe beginnen. In der Häkelschrift werden die Hinreihen am rechten Rand nummeriert, die Rückreihen am linken. Hinreihen liest man von rechts nach links, Rückreihen von links nach rechts. Man häkelt die Maschen in der Abfolge der Symbole der Häkelschrift. Gezählt werden die Reihen von unten nach oben und damit genauso, wie auch gehäkelt wird. Der Luftmaschenanschlag wird zwar auch abgebildet, zählt aber nicht als eigene Reihe.
Häkelschriften für Modelle, die in Runden gehäkelt werden, liest man immer von rechts nach links. Entsprechend steht die Rundenzahl auch rechts neben der Häkelschrift. Häkelschriften wie für die oben erwähnte Blume sind rund. Dort ist die
Reihennummerierung am Anfang jeder Runde vermerkt, und man liest sie gegen den Uhrzeigersinn. Bisweilen finden sich in Häkelschriften auch Pfeile, die die Arbeitsrichtung angeben.
Häkeln nach Anleitung – Die Maschenprobe
Mit einer sorgfältig ausgeführten Maschenprobe legen Sie den Grundstein für das Gelingen Ihrer Häkelarbeit. Sie verrät Ihnen, wie viele Maschen und Reihen Sie häkeln müssen, um eine Fläche von 10 x 10 cm zu erhalten. Sie sollten auf keinen Fall auf die Maschenprobe verzichten, denn auch wenn die auf der Banderole Ihres Garns angegebene Maschenprobe eine erste Orientierung bietet, können Sie keinesfalls sicher sein, dass Sie mit Ihrem individuellen Häkelstil ohne Weiteres auf die gleichen Ergebnisse kommen wie die in der Häkelanleitung vermerkte Maschenprobe. Wie die Maschenprobe ausfällt, hängt davon ab, wie fest Sie oder locker Sie Ihre Maschen häkeln und mit welcher Nadelstärke Sie das tun.
Tipp
Um herauszufinden, auf welche Werte Sie bei der Kombination zweier Garne in der Maschenprobe in etwa kommen werden, können Sie in einem ersten Schritt die Maschenproben der beiden Garne addieren und dann durch drei teilen. Das folgende
Beispiel zeigt, wie’s geht.
- Garn A: 15 Maschen = 10 cm
- Garn B: 12 Maschen = 10 cm
- 15 (Garn A) + 12 (Garn B) = 27
- 27 : 3 = 9
- Garn A + B: 9 Maschen = 10 cm
Ihr Ergebnis vergleichen Sie dann mit den Angaben zum Originalgarn. Bei allzu großer Abweichung müssen Sie nach einer neuen Lösung suchen, stimmen die Werte in etwa überein, sollten Sie dennoch zur Sicherheit eine Maschenprobe häkeln.
Häkeln nach Anleitung – Häkeln nach Anleitung
Häkeln Sie zunächst eine Maschenprobe mit der für das Garn angegebenen Nadelstärke. Ihr Probestück sollte auf jeden Fall mindestens 12 x 12 cm, besser noch 15 x 15 cm groß sein, damit Sie bequem ein 10 x 10 cm großes Feld ohne Randmaschen und Kanten auszählen können.
Breiten Sie das fertige Probestück flach auf dem Tisch aus und messen Sie mit dem Lineal ein 10 x 10 cm großes Feld aus, das Sie mit Stecknadeln markieren. Zählen Sie dann die Maschen und Reihen innerhalb dieses Feldes aus. Wenn Sie dabei auf die gleichen Ergebnisse kommen wie in der Maschenprobe der Anleitung angegeben, ist die gewählte Nadelstärke in Ordnung, und Sie können Sie jetzt loslegen.
Kommen Sie hingegen auf mehr Maschen und Reihen, bedeutet das, dass das Probestück zu fest gehäkelt ist – da hilft auch kein Ziehen und Zerren. Häkeln Sie darum ein zweites Probestück mit einer Häkelnadel in größerer Stärke und messen
Sie erneut.
Hat Ihr Probestück weniger Maschen und Reihen auf 10 x 10 cm als in der Anleitung angegeben, haben Sie zu locker gehäkelt. In diesem Fall müssen Sie zu einer kleineren Nadelstärke greifen.
Bewahren Sie Ihre Maschenprobe mindestens bis zum Abschluss des Projektes auf, am besten versehen mit einem Zettel, auf dem die Garnqualität und die verwendete Nadelstärke vermerkt sind.
Tipp
Schenken Sie Ihren Maschenproben ein zweites Leben als Topflappen. (Das geht natürlich nur, wenn das Garn keine synthetischen Fasern enthält, die bei Hitze schmelzen, und auch allzu luftige Muster sind nicht ideal geeignet. Was dem guten Stück dazu nur noch fehlt, ist eine Schlaufe zum Aufhängen.