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Zopfmuster und Noppen lassen sich gut miteinander kombinieren und sind beide Bestandteil vieler beliebter Aranmuster
Zopfmuster und Noppen. Zu den beliebtesten Strickmustern gehören die Zopfmuster, mit denen sich Pullover und Westen, aber auch Socken, Trachtenstrümpfe und Wohnaccessoires wie Kissenhüllen oder modische Sofadecken dekorativ gestalten lassen. Ebenso wie Zöpfe verleihen auch Noppen einer Strickarbeit plastische Struktur. Zöpfe und Noppen lassen sich gut miteinander kombinieren und sind beide Bestandteil vieler beliebter Aranmuster.
Zopfmuster
Zopfmuster entstehen dadurch, dass bestimmte Maschen innerhalb einer Reihe oder Runde nicht in der vorgegebenen Reihenfolge abgestrickt werden. Dadurch, dass die Abfolge geändert wird, scheinen sich Maschengruppen kordelartig umeinander zu verdrehen.
Die Maschen, die erst später abgestrickt werden sollen, hebt man normalerweise auf eine Hilfs- oder Zopfnadel ab.
Je nachdem, ob man die Hilfsnadel mit diesen Maschen vor oder hinter die Arbeit legt, dreht sich der Zopf nach links oder rechts.
Meist werden Zopfmuster als Bänder aus rechten Maschen auf einem glatt links gestrickten Grund gearbeitet. Für die Zöpfe werden im Allgemeinen 4, 6 oder 8 Maschen miteinander verkreuzt. Zöpfe können aber auch asymmetrisch, also aus zwei Strängen mit unterschiedlicher Maschenzahl, gearbeitet werden.
Maschen mit Hilfsnadel verzopfen
Zopfmuster werden normalerweise bereits einige Reihen vor dem ersten Verzopfen eingeteilt, indem man entsprechend breite Bänder aus rechten Maschen auf einem glatt links gestrickten Grund arbeitet.
Wir stellen hier Zöpfe vor, bei denen jeweils 4 Maschen miteinander verkreuzt werden. Nach demselben Prinzip können Sie aber auch Zöpfe aus 6 oder 8 Maschen stricken.
Tipp
Besonders praktisch für das Stricken von Zopfmustern sind Hilfsnadeln mit Knick, die nicht so leicht aus den abgehobenen Maschen herausrutschen. Aber auch kurze Holzstricknadeln, wie sie zum Stricken von Handschuhfingern verwendet werden, eignen sich gut, weil sie weniger glatt und schwer sind als Metallnadeln und daher ebenfalls weniger leicht aus den Maschen gleiten. Zöpfe aus zwei Maschen lassen sich auch ohne Hilfsnadel stricken.
Nach links gedrehter Zopf über 4 Maschen
1 In der Reihe bis zu den Zopfmaschen stricken. Die ersten 2 Zopfmaschen auf eine Hilfsnadel abheben und vor die Arbeit legen.
2 Die nächsten 2 Maschen rechts stricken.
3 Nun die zuvor abgehobenen 2 Maschen von der Hilfsnadel rechts abstricken.
4 Die Maschen der Hilfsnadel wechseln dadurch vor den beiden anderen Maschen nach links – der Zopf dreht sich nach links.
Nach rechts gedrehter Zopf über 4 Maschen
1 In der Reihe bis zu den Zopfmaschen stricken. Die ersten 2 Zopfmaschen auf eine Hilfsnadel abheben und hinter die Arbeit legen.
2 Die nächsten 2 Maschen nach rechts stricken
3 Nun die zuvor abgehobenen 2 Maschen von der Hilfsnadel rechts abstricken
4 Die Maschen der Hilfsnadel wechseln dadurch hinter den beiden anderen Maschen nach links – der Zopf dreht sich nach rechts.
An dieser Arbeitsprobe ist die unterschiedliche Drehrichtung der beiden Zöpfe gut zu erkennen:
Beim rechten Zopf wurden die Maschen auf der Hilfsnadel vor die Arbeit gelegt, sodass sich der Zopf nach links dreht.
Beim linken Zopf wurden die Maschen auf der Hilfsnadel hinter die Arbeit gelegt, mit dem Ergebnis, dass sich der Zopf nach rechts dreht.
Nach rechts gedrehter Zopf über 2 Maschen
1 In der Reihe bis zu den Zopfmaschen stricken.
2 Vor der 1. Masche auf der linken Nadel vorbei von links nach rechts, also wie zum Rechtsstricken, in die 2. Masche auf der linken Nadel einstechen.
3 Die Masche rechts abstricken, aber noch auf der Nadel lassen.
4 Nun von links nach rechts in die zuvor übergangene 1. Masche auf der linken Masche einstechen.
5 Diese Masche ebenfalls rechts abstricken.
Miniaturzöpfe ohne Hilfsnadel
Bei Miniaturzöpfen, für die nur jeweils 2 Maschen verzopft werden müssen, erübrigt sich die Hilfsnadel. Solche Zöpfe lassen sich beispielsweise für dekorative Rippenmuster einsetzen.
Nach links gedrehter Zopf über 2 Maschen
1 In der Reihe bis zu den Zopfmaschen stricken und hinter der 1. Masche auf der linken Nadel vorbei von links nach rechts in die 2. Masche einstechen.
2 Diese 2. Masche rechts abstricken.
3 Nun von links nach rechts in die zuvor übergangene 1. Masche auf der linken Nadel einstechen.
4 Diese Masche ebenfalls rechts abstricken.
5 Erst jetzt beide Maschen von der linken Nadel gleiten lassen. Sie haben die Plätze getauscht und bilden einen nach links gedrehten Minizopf.
Die Arbeitsprobe zeigt rechts zwei nach rechts gedrehte und links zwei nach links gedrehte Miniaturzöpfe
Zopfmuster abketten
Die Oberkante von Strickarbeiten mit Zopfmuster wirft oft Wellen, vor allem wenn die Zöpfe sehr breit sind. Um das zu vermeiden, strickt man beim Abketten die mittleren beiden Zopfmaschen bzw. bei breiteren Zöpfen mehrere Male zwei Maschen zusammen.
Noppen
Für Noppen werden aus einer Masche oder zwischen zwei Maschen der Vorreihe mehrere Maschen herausgestrickt und nach einigen Reihen wieder abgenommen. Die Noppenmaschen können glatt oder kraus rechts (siehe unten), aber auch glatt links gestrickt werden.
1 Aus einer Masche der Vorreihe oder -runde 5 Maschen herausstricken. Dazu abwechselnd 1 Masche rechts, 1 Masche links oder 1 Masche rechts, 1 Umschlag im Wechsel stricken. Die Zahl der herausgestrickten Maschen entscheidet über die Noppengröße.
2 Eine Rückreihe linke Maschen nur über die Noppenmaschen arbeiten.
3 Eine Rückreihe linke und eine Hinreihe rechte Maschen über die Noppenmaschen arbeiten.
4 Zopfmuster und Noppen. In der Rückreihe über die Noppenmaschen 2 Maschen links zusammenstricken, 1 Masche links, 2 Maschen links zusammenstricken.
5 Zopfmuster und Noppen. In der folgenden Hinreihe 1 Masche abheben, 2 Maschen 8 Werden Hin- und Rückreihen über die Noppenmaschen rechts zusammenstricken, die abgehobene Masche überziehen. rechts gestrickt, so entstehen kraus rechte Noppen.
6 Zopfmuster und Noppen. Übrig bleibt eine einzige Masche auf der rechten Nadel. Die Noppenmaschen können auch durch Überziehen der 4., 3., 2. und 1. Masche über die 5. Masche abgenommen werden.
7 Zopfmuster und Noppen. Die so gestrickten Noppen heben sich plastisch vom Untergrund ab.
8 Zopfmuster und Noppen. Werden Hin- und Rückreihen über die Noppenmaschen rechts gestrickt, so entstehen kraus rechte Noppen.
Flachnoppen
Flachnoppen arbeitet man normalerweise auf glatt linkem Grund. Sie werden aus dem Querfaden zwischen zwei Maschen einige Reihen tiefer herausgestrickt und tragen weniger stark auf als die zuvor beschriebenen Noppen.
1 Zopfmuster und Noppen. Unter dem Querfaden zwischen der zuletzt gestrickten und der nächsten Masche 3 Reihen tiefer einstechen (= 3 Querfäden über der Nadel).
2 Zopfmuster und Noppen. Den Arbeitsfaden als Schlinge durchholen.
3 Zopfmuster und Noppen. Die Schlinge auf die linke Nadel legen und rechts verschränkt abstricken.
4 Zopfmuster und Noppen. Weitere 4 Schlingen auf dieselbe Weise heraufholen und rechts verschränkt abstricken. Dann die Reihe entlang linke Maschen weiterstricken.
5 Zopfmuster und Noppen. In der Rückreihe rechte Maschen stricken bis zu den Noppenmaschen. Von rechts nach links in die Noppenmaschen und die darauf folgende Masche einstechen.
6 Zopfmuster und Noppen. Die 6 Schlingen rechts verschränkt abstricken.
Zopfmuster und Noppen. Die Flachnoppen zeigen deutlich weniger Struktur als die in Hin- und Herreihen gestrickten Noppen.